Lexikon

Tonbandstimmen
Stimmenaufnahmen, für deren Zustandekommen keine physikalische Erklärung gefunden werden kann und die als Kundgebung von Verstorbenen interpretiert werden. Der Schwede Friedrich Jürgenson entdeckte das Phänomen im Jahre 1959 zufällig, als er längere Zeit ein Tonbandgerat laufen ließ, um Vogelstimmen aufzunehmen. Inzwischen haben zahlreiche "T.forscher" Jürgensons Beobachtungen bestätigt und erweitert. Es sind verschiedene Einspieltechniken in Gebrauch; bei den meisten wird eine "Trägerwelle" zur Verfügung gestellt, welche von den Stimmen offenbar moduliert wird. Dies funktioniert sogar mit Ultraschall.
Wie diese Einwirkung physikalisch vor sich geht, vermag niemand zu sagen; daß Seelisches materielle Vorgänge auslösen kann, ist allerdings nicht neu (--> Spuk, --> Psychokinese). Interessant ist in diesem Zusamenhang die alte --> magische Praxis, an Quellen, Wasserfällen und im Wind "singenden" Felsen - wo ebenfalls ein konstantes Hintergrundgeräusch herrscht - Geisterbotschaften einzufangen.
T. sind oft nicht leicht zu verstehen und meist sehr kurz und lakonisch. Zwar sind die Mitteilungen offensichtlich sinnvoll und auf den irdischen Gesprächspartner bezogen; im Hinblick auf den praktischen Nutzen ist aber die mentale Kommunikation, wie sie --> Medien praktizieren, sehr viel ergiebiger.
Da ähnliche Formen der Interaktion inzwischen auch mit anderen technischen Geräten zustandekommen (Fernsehen, Computer), spricht man heute oft nicht mehr von T., sondern von "Transkommunikation".
Lit.: Friedrich Jürgenson: Sprechfunk mit Verstorbenen. München 1989.
Hildegard Schäfer: Brücke zwischen Diesseits und Jenseits. Freiburg 1989.

Quelle: Rainer Kakuska, “Der Esoterik-Leitfaden” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)