Lexikon

Präkognition
Das --> paranormale Wissen um zukünftige Ereignisse.
P. ist aus der gesamten Menschheitsgeschichte überliefert, wobei allerdings der Eindruck entstanden ist, sie müsse sich immer als spektakuläre --> Vision eines Sehers, Propheten oder Wahrsagers einstellen. Tatsächlich scheint P. in unscheinbareren Formen häufiger Bestandteil unseres Alltags zu sein. So haben z.B. --> Träume häufig präkognitive Elemente, wie man feststellt, wenn man sie aufschreibt und sorgfältig mit späteren Ereignissen vergleicht. Auch unbestimmte Vorahnungen und unerklärliche Handlungsimpulse können sich als P. herausstellen (etwa, wenn man den Ort eines späteren Unfalls gerade noch rechtzeitig verläßt, obwohl man "gar keinen Grund dazu hatte"). Eine weitgehend unbekannte Form, aus Versehen an die Zukunft zu geraten, ist das Schreiben von "fiktiven" Geschichten, die danach Wirklichkeit werden. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel: Eine Erzählung des Amerikaners Morgan Robinson aus dem Jahre 1898, die den Untergang der "Titanic" 14 Jahre vor dem Ereignis vorwegnahm. Selbst unter Laborbedingungen (--> Parapsychologie) hat sich P. nachweisen lassen, und das, obwohl es dabei um so unwichtige Aufgaben geht wie z. B. die Vorhersage einer Karte, die der Versuchsleiter als nächste ziehen wird. Mit dem spontanen Auftreten von P. hat man sich in der Vergangenheit nie begnügt; immer wurde auch versucht, sie gezielt herbeizuführen und praktischen Nutzen aus ihr zu ziehen. Der Blick in die Zukunft war Aufgabe von Spezialisten wie --> Schamanen und Priestern, die dazu entweder spontane Abläufe in der Natur beobachteten (--> Omen) oder --> Orakelverfahren verwendeten.
(mehr dazu siehe “Themen”)

Quelle: Rainer Kakuska, “Der Esoterik-Leitfaden” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)