Lexikon

Medium
Ein Mensch, der zwischen nicht --> inkarnier ten Wesen und anderen Menschen vermittelt. Das M. stellt sich dem Geistwesen für einige Zeit zur Verfü gung, das von seinem Körper Gebrauch macht, um Inhalte in einer für Menschen verständlichen Form zu ubermitteln. Das kann durch Sprechen oder --> automatisches Schreiben geschehen, auch Kunstwerke können auf diese Weise zustande kommen (--> mediale Kunst). Medien haben bei den Kontakten das deutliche Gefühl, nicht aus eigenem Antrieb zu handeln. Oft sprechen sie mit deutlich veränderter Stimme oder schreiben mit einer anderen Handschrift als der eigenen, und das übermittelte Material unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von allem, was sie im normalen Wachzustand äußern. Ein veränderter Bewußtseinszustand scheint Voraussetzung für die mediale Leistung zu sein. Dies muß allerdings nicht immer tiefe --> Trance sein, wie oft angenommen wird. Besonders im Rahmen spiritistischer Praktiken (--> Spiritismus) spielen Medien eine große Rolle. "Gute Medien" sind solche, die eine Verbindung leicht herstellen und lange aufrechterhalten können. Über die Qualität der durchgegebenen Inhalte ist damit freilich noch nichts gesagt. Medien gelten gemeinhin als überspannt, hysterisch und labil. Das trifft keineswegs immer zu; es gibt unter ihnen auch ausgesprochen stabile Persönlichkeiten. Entscheidend scheint dabei, wie weit jemand seine medialen Fähigkeiten kontrolliert einsetzen kann. Je mehr ein M. ungewollt zum Übermittler wird, desto schwerer kommt es verständlicherweise im Alltag zurecht. Viele Spiritisten betrachten denn auch Geisteskranke als Opfer einer unbewußten und unfreiwilligen Medialität. Sie sind "jenseitigen" Einflüssen ausgeliefert, die das gute M. steuern kann, und die der Normalmensch ausblendet.
Lit.: Arthur Ford: Bericht vom Leben nach dem Tode. München 1972.

Quelle: Rainer Kakuska, “Der Esoterik-Leitfaden” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)