Lexikon

Veränderte Bewusstseinszustände
Noch bis vor kurzem wurden veränderte Bewusstseinszustände von der Medizin fast ausschliesslich mit unerwünschten Abweichungen von der Normalität in Verbindung gebracht. --> Charles Tart schrieb in seinem Buch >Altered States of Consciousness< (1969), dass uns eine Menge wissenschaftliches und klinisches Material über veränderte Bewusstseinszustände zur Verfügung steht, wie z.B. über Schizophrenie. Unsere wissenschaftlichen Kenntnisse über diese Bewusstseinszustände sind jedoch vergleichbar gering. Doch seitdem hat sich diese Einstellung zusehends verändert. Richtungsweisend war dabei William James, der in seinem Buch >Varieties of Religious Experience< (1983) erstmals die positive und bereichernde Seite der mystischen Erfahrung bestätigt.
In den letzten zwanzig Jahren half die --> humanistische Psychologie, die Botschaft zu verbreiten, dass höhere Bewusstseinsebenen eine bereichernde und harmonisierende Wirkung auf den Menschen haben können. --> Abraham Maslow betrachtete Gipfelerlebnisse als Zeichen einer harmonischen und gesunden Psyche.
Seither wurden viele Anstrengungen unternommen, die mystischen Erlebnisse in Verbindung mit der Erforschung meditativer und anderer veränderter Bewusstseinszustände zu untersuchen. Verfechter der von Tart vertretenen Ansicht der >positiven Effekte veränderter Bewusstseinszustände< trugen zu einem grösseren Verständnis ihrer Bedeutung bei.
(mehr dazu siehe “Themen”)

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)