Lexikon

Psychosomatische Medizin
Die psychosomatische Medizin entwickelte sich aus dem biochemischen Ansatz der Schulmedizin. Durch die Entdeckung der Wirkung von Stress und Entspannung auf den Körper und die Gesundheit erkannte man, welch enormen Einfluss der Geist auf den Körper hat. Zusammen mit anderen Erkenntnissen führte dies zu der komplexen Theorie über Ursache und Wirkung in Bezug auf Krankheit und Gesundheit. Mittlerweile gibt die Schulmedizin zwar noch widerwillig zu, dass ungefähr 80 Prozent aller Krankheiten psychosomatisch sind. Viele alternative Therapeuten gehen sogar so weit, zu behaupten, dass man die Psyche bei keiner physischen Krankheit gänzlich ausklammern kann.
Gedanken können einen sehr negativen Einfluss auf die Gesundheit haben. Bluthochdruck und andere chronische Krankheiten hängen stark mit unterdrücktem Ärger und Stress zusammen. Medizinische Pioniere wie Herbert Benson weisen darauf hin, dass in dieser Erkenntnis auch die therapeutische Gegenmassnahme enthalten ist. In seinem Buch >The Mind/Body Effect< (l98O) schreibt er: »Gedanken können sowohl zu Krankheit als auch zu Gesundheit führen.«
Was die Entwicklung der psychosomatischen Medizin im Augenblick noch behindert, ist die Tatsache, dass die allgemein anerkannten Behandlungsmethoden für eine ausreichende psychologische Diagnose nicht ausreichen. Doch obwohl dieser Zweig der Medizin noch sehr jung ist, scheint er sehr zukunftsträchtig zu sein. Techniken wie --> Biofeedback und --> Meditation haben sich im Zusammenhang mit hohem Blutdruck und anderen chronischen Erkrankungen bereits sehr positiv bewährt. Wenn sich die Schulmedizin dem Fortschritt nicht verschliessen will, dann wird sie der Psychosomatik Rechnung tragen müssen.

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)