Lexikon

Musiktherapie
Wie viele andere medizinische >Entdeckungen< unserer Zeit ist auch die Musiktherapie nichts Neues. Die Heilwirkung der Musik war vielen alten Kulturen bekannt, so z. B. den Indern und Griechen. Heute wird die therapeutische Wirkung der Musik auf das körperliche und seelische Befinden wieder erforscht. Musik ist ein Mittel zum Selbstausdruck, zur Selbsterfahrung und Kommunikation.
Über den tiefen Einfluss, den die Musik auf unsere Psyche hat, gibt es wohl keinen Zweifel. Yehudi Menuhin ist der Meinung, dass »Musik nie etwas anderes als Therapie war«. Heute findet die Musiktherapie wieder in vielen Therapiezentren, Kliniken und anderen Heilzentren in der ganzen Welt Verwendung. Darüber hinaus ist im Augenblick eine spezielle Art Musik wieder populär, die unter dem Begriff >Entspannungs- und Meditationsmusik< bekannt ist. Steven Halpern ist einer der modernen Komponisten, die meditative und bewusstseinserweiternde Musik machen. Jill Purce, Lehrerin für tibetanischen und mongolischen Oberstimmen-Gesang, ist der Meinung, dass man die Stimme dazu benutzen kann, das Bewusstsein zu erforschen und zu transformieren und auf diesem Wege zu einer tieferen Selbsterkenntnis gelangt. Musiktherapie eignet sich auch zur Behandlung von geistig oder körperlich behinderten Mensehen, die in irgendeiner Form von den üblichen Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten ab geschnitten sind. Jeder Mensch reagiert mehr oder weniger stark auf Töne und Musik. Die ganze Materie befindet sich in einem Schwingungszustand und zeigt eine entsprechende Resonanz auf bestimmte Töne. Wenn man beispielsweise Sand auf eine geeignete Unterlage streut, entstehen bei ganz bestimmten Dauertönen geometrische Muster. Bei anderen Tönen kann der umgekehrte Fall eintreten. Beispielsweise zerspringen Gläser, wenn man einen bestimmten Ton trifft. Viele Menschen zeigen nicht nur eine gefühlsmässige, sondern auch körperliche Reaktion auf Musik.
In der Therapie wird die Musik aktiv und passiv eingesetzt. Der Patient kann selbst Musik machen, oder er ist Zuhörer. Die meisten Therapien beinhalten beide Methoden. Für psychisch Kranke ist die Musik ein Mittel, Gefühle auszudrücken. In diesem Fall hat die Musik einen kathartischen Effekt.

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)