Lexikon

Landmarkierungen
Alfred Watkins (1855 - 1935) fand als erster Verbindungslinien zwischen den überall in Grossbritannien verstreuten megalithischen Stätten. Das Wort >ley< (Landmarkierung) stammt aus dem Altenglischen für >Lichtung oder offener Raum<. In einer Eingebung erkannte er als 66jähriger im Jahre 1921, dass zwischen den einzelnen Megalithen eine Linienverbindung besteht.
In darauffolgenden Forschungen vor Ort fand Watkins tatsächlich einen Beweis für die Linien zwischen den prähistorischen Monumenten. In seinem Buch >The Old Straight Track< (1974), das erstmals 1925 veröffentlicht wurde, berichtet er, dass er die Linienverbindungen zunächst auf der Landkarte fand und sie daraufhin am Boden entdeckte. Der Old Straight Track Club führte die Forschungsarbeiten nach Watkins Tod weiter. Mit John Michells Buch >Die Geo mantie von Atlantis< wurde das Interesse an der sakralen Geometrie wieder lebendig. Die darin vertretene Theorie gab den Anstoss zu neuen Forschungen.
Viele Archäologen lehnten die Vorstellung dieser Landmarkierungen ab. Sie hielten es für unmöglich, dass unsere prähistorischen Vorfahren in der Lage waren, Linien über Tausende von Kilometern hinweg zu berechnen. Doch die Untersuchungen des Ingenieurs Alexander Thom lieferten einen immer stärkeren Beweis dafür, dass der prähistorische Mensch über erstaunliche mathematische Kenntnisse verfügte. Die Möglichkeit, dass die Steinmonumente in einer geometrischen Beziehung zueinander stehen, ist sehr wahrscheinlich. Dass diese Erdlinien nicht von der Hand zu weisen sind, zeigten Entdeckungen aus anderen Ländern, wie zum Beispiel Bolivien. Hier fand man Linienverbindungen zwischen heiligen Schreinen, die kilometerweit voneinander entfernt liegen. Auch zwischen den Pyramiden und anderen historischen Monumenten bestehen mathematisch berechenbare Verbindungen. Der Zweck dieser Landmarkierungen ist bis heute noch ungewiss Watkins glaubte, dass sie sowohl eine rein funktionelle als auch esoterische Bedeutung haben. John Michell vertritt die Ansicht, dass es sich bei den Linien um ein geometrisches Netz handelt, das die ganze Erde umspannt und die Erdenergien nachzeichnet. Manche Vermutungen sehen sie in einem Zusammenhang mit --> UFOs.

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)