Lexikon

Kundalini
Im Tantra, den heiligen Schriften der Hindus, wird die Kundalini als die Lebenskraft bezeichnet, die das Universum durchdringt. Die Kundalini Expertin Mary Scott, deren tiefgründige Erforschung dieses Themas seine Bedeutung in bezug auf die indische
Kosmologie und die moderne Physik enthüllt hat, schreibe »Kundalini muss in erster Linie als stabilisierende Kraft angesehen werden. Als die Energie, die für die richtige Funktionsweise des Universums verantwortlich ist, ist sie auch massgeblich für seine harmonische Evolution.« (>Kundalini in the Physical World<, 1983)
Die Kundalini-Kraft ist am unteren Ende der Wirbelsäule im Menschen gespeichert. Wenn sie durch Meditation oder spirituelle Übungen geweckt wird, steigt sie an der Wirbelsäule nach oben auf und aktiviert die sieben --> Chakren. Wenn sie das Scheitelchakra oder Ajunachakra erreicht hat, führt sie zum Erlebnis der Erleuchtung und dem Transzendieren des Bewusstseins. Doch nach Gopi Krishna kann dieser Effekt auch sehr gefährlich sein, da er enorme Veränderungen auslöst. Der Transformationsprozess ist mit starken körperlichen Schmerzen und einer völlig veränderten Wahrnehmung verbunden. Dies kann schlimmstenfalls dazu führen, dass man glaubt, wahnsinnig zu werden. (>Kundalini, Erweckung der geistigen Kraft im Menschen< und >Höheres Bewusstsein. Die evolutionäre Kundalini-Kraft<)
Nach vielen Jahren Yoga- und Meditationspraxis wurde die Kundalini-Kraft (auch Kundalini-Schlange genannt) in dem indischen Meister Gopi Krishna geweckt. Über dieses Ereignis berichtet er in seinem autobiographischen Buch >Höheres Bewusstsein<: »Durch die Ausübung der Meditation setzte völlig unerwartet ein Prozess ein, der zum Ziel hatte, meinen Geist an einen höheren Bewusstseinszustand anzupassen. Dies geschah durch dieselben biologischen und natürlichen Vorgänge, die die Evolution der Arten oder die Entwicklung und die Geburt eines Kindes steuern.«
(mehr dazu siehe “Themen”)

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)