Lexikon

Jung, Carl Gustav
Carl Gustav Jung (l875 bis 1961) widmete sein ganzes Leben der Ergründung der menschlichen Psyche. Das Ergebnis seiner unermüdlichen Suche nach neuen Erkenntnissen ist ein ganz aussergewöhnliches Lebenswerk. Marie Luise von Franz schreibt über Jung in ihrem Buch >C. G. Jung, His Myth in Our Time< (1977): »Es wird noch viele Jahre dauern, bis man die Leistung Jungs voll zu schätzen weiss.« Tatsächlich kann man sich schwer vorstellen, wie jemand, der nicht über dasselbe umfangreiche Wissen verfügt wie Jung, die Bedeutung seiner Aussagen wirklich ganz erfassen soll.
Marie Luise von Franz weist darauf hin, dass »seine Entdeckungen und Ideen mit dem ganzen Menschen zu tun haben. Seine Erkenntnisse stammen aus vielen verschiedenen Wissensquellen, die weit über die Psychologie hinausgehen. Sein Konzept von der Synchronität beispielsweise entstammt der Atomphysik und der Sinologie, seine psychologische Interpretation religiöser Phänomene der Theologie, seine fundamentale Sichtweise des Menschen der Anthropologie und Ethnologie, seine Beiträge zur Ergründung paranormaler Phänomene der Parapsychologie - um nur ein paar Beispiele zu nennen.«
Jungs Bereitschaft, sich mit ungewöhnlichen Themen zu befassen, führte dazu, dass er in den Augen der Gesellschaft zu einer umstrittenen Figur wurde. Er schrieb uber die verschiedensten unorthodoxen Themen wie --> Astrologie und --> fliegende Untertassen bis hin zum --> Schamanismus. Darin zeigt sich, wie zielstrebig er in seiner Suche nach den vielen verschiedenen Wegen war, in denen das Unbewusste arbeitet und auf das menschliche Bewusstsein einwirkt.
Seine Erkenntnisse über das kollektive Unbewusste, seine Interpretation von Träumen und Mythen, sein Interesse an östlichen Religionen und der Symbolik der Mantras, sein Wissen um die tief im Menschen verwurzelte Suche nach dem wahren Selbst sind der Grund, warum er für viele Denker und Psychologen des --> New Age von so grosser Bedeutung ist.
(mehr dazu siehe “Themen”)

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)