Lexikon

Humanistische Psychologie
--> Abraham Maslow ist der Begründer der humanistischen Psychologie. Er war davon überzeugt, dass Glück und Selbstverwirklichung das Geburtsrecht des Menschen ist, auf das jedermann hinarbeiten kann. Er lehrt, wie man dahin gelangen kann, sein Potential voll auszuschöpfen. In seinem Buch >Eupsychian Management< bringt er zum Ausdruck, welch hohen Stellenwert er dem höheren Bewusstsein des Menschen einräumt. Im Vorwort zu diesem Werk schreibt er: »Die menschliche Natur besitzt ein angeborenes höheres Bewusstsein, das für Kreativität und Aufrichtigkeit verantwortlich ist sowie für die menschliche Neigung, sich für eine lohnende Sache einzusetzen und sie so gut wie möglich zu machen.«
In den sechziger und siebziger Jahren fiel seine Botschaft auf fruchtbaren Boden. Damals wurden Begriffe wie Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung aktuell, die an der Spitze der Bedürfnispyramide von Abraham Maslow stehen. Die humanistische Psychologie besteht aus vielen verschiedenen Therapien, die alle auf der Maslowschen Vorstellung basieren und von verschiedenen Psychologen und Therapeuten fast gleichzeitig entwickelt wurden. --> Carl Rogers wandte sich von der Freudschen Psychoanalyse ab und entwickelte die klientenzentrierte Gesprächstherapie. Dabei bestimmt der Klient den Verlauf der Therapie und nicht der Therapeut. Rogers Therapieziel ist, dem Klienten zu Persönlichkeitswachstum und Selbstverwirklichung zu verhelfen. Sein Interesse an der Gruppentherapie führte zu der Entwicklung der --> Encounter-Gruppen, die damit ihren Aufschwung hatten. Andere Zweige der humanistischen Psychologie, in denen der Mensch als Teil des kosmischen Ganzen betrachtet wird, sind die --> transpersonale Psychologie, -->Psychosynthese und --> Gestalt-Therapie; --> Körperarbeit, --> Massage und --> Rolfng kamen ebenfalls dazu, als man die Bedeutung der Wechselbeziehung zwischen Körper und Psyche erkannte. Wenn sich emotionale Blockierungen in körperlichen Spannungen ausdrücken, dann kann man sie auch durch Körperarbeit auflösen. Allen humanistischen Therapien gemeinsam ist die Überzeugung, dass das eigentliche Therapieziel nicht darin liegt, Gefühlsblockaden aufzulösen, sondern dass dies nur ein Schritt zu der Verwirklichung eines erfüllteren Lebens ist.

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)