Lexikon

Gesundbeten
Die Wunderheilungen Christi sind die Würzeln des Gesundbetens. Aber erst im viktorianischen Zeitalter wurde es populär. Viele, denen Jesus geholfen hatte, vertrauten auf ihn. Doch in manchen Fällen waren es auch die Eltern oder Freunde, die durch ihren Glauben zur Heilung des Kranken beitrugen.
Die Kirche verbreitete schon immer, dass Heilung durch Vertrauen in Christus oder einen Heiligen möglich ist. Im 19. Jahrhundert erregte eine andere Art des Gesundbetens Aufsehen. Wenn man stark genug an seine Gesundung glaubt, dann kann man sich durch diese positive Einstellung selbst heilen. Dass der Glaube eine enorme Heilkraft hat, war eine Entdeckung von Phineas Quimby, der das Denken von --> Mary Baker Eddy und vielen anderen, die sich mit der psychologischen Seite des Heilens beschäftigten, beeinflusste.
Obwohl das Gesundbeten im Zusammenhang mit religiösem Glauben steht, wurde dieser Begriff wahllos auf alle Formen des Heilens angewandt, bei denen keine physische Behandlung vorgenommen wird.
Daher wurden Geistheiler allgemein mit dem Gesundbeten in Verbindung gebracht. Viele Geistheiler haben sich gegen dieses Vorurteil gewehrt. Sie betonen ausdrücklich, dass ihre Heilerfolge von den Erwartungen des Patienten völlig unabhängig sind. Sie haben Skeptiker ebenso geheilt wie Patienten, die an ihre Heilung glaubten. Der Glaube spielt ihrer Meinung nach keine Rolle.

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)