Lexikon

Ganzfeld
Parapsychologen haben herausgefunden, dass bestimmte Bewusstseinszustände für --> Psi-Phänomene oder -->aussersinnliche Wahrnehmung günstiger sind als andere. In diesem Zusammenhang befasste man sich in den sechziger Jahren verstärkt mit dem Traumzustand. Aber die Psi Forschung wurde hier durch verschiedene Umstände erschwert, nicht zuletzt deshalb, weil man immer abwarten musste, bis die Versuchspersonen eingeschlafen waren. Eine Alternative zum Schlafzustand, aber ohne die oben erwähnten Erschwernisse, ist der Ganzfeld-Zustand. Der aus dem deutschen >ganz< und >Feld< geprägte Begriff bezeichnet einen Bewusstseinszustand, bei dem man alle äusseren Reize ausschaltet und die Aufmerksamkeit auf Gedanken und Gefühlseindrücke konzentriert. Die Versuchsperson liegt dabei bequem mit bedeckten Augen, um Lichteinfall zu vermeiden. Uber Kopfhörer wird Musik zugespielt, wodurch ein Zustand der Entspannung herbeigeführt wird. Die Wahrnehmung ist eingeschränkt, und die Bewusstheit richtet sich auf das Innere.
Unter diesen Bedingungen wurden einige Experimente mit --> Telepathie durchgeführt. Ein sogenannter Übermittler betrachtete eine halbe Stunde lang ein zufällig ausgewähltes Bild. Die Versuchsperson schrieb alle geistigen Bilder auf, die sie während dieser Zeit gesehen hatte. Die Ergebnisse dieser Tests sind nicht ganz zufriedenstellend. Doch auf anderen Gebieten haben Ganzfeld-Experimente zu erstaunlichen Resultaten geführt.
Carl Sargent konnte bei einer an der Universität Cambridge durchgeführten Testserie spektakuläre Zusammenhänge zwischen dem geistigen Bild und dem realen Bild nachweisen. In seinem Buch >Exploring PSI in the Ganzfeld< ( 1980) äussert sich Sargent sehr positiv über den Ganzfeld-Zustand.
Dennoch stehen einige Parapsychologen den Versuchen eher skeptisch gegenüber, besonders was die Auswahl der Bilder und die Bewertung der Ergebnisse anbetrifft. Obwohl die Versuche zu Anfang viel versprechende Resultate geliefert haben, hat sich die Reproduktion der Bilder als nicht so einfach erwiesen, wie man zu erst gehofft hatte.

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)