Lexikon

Christliche Wissenschaft
Die Anhänger der >Christlichen Wissenschaft< (Christian Science) betonen, dass sie in erster Linie eine Religion ist. Doch die Lehren, die für sie charakteristisch sind und die viele neue Anhänger anziehen, betreffen vor allem das Heilen.
--> Mary Baker Eddy (1821 bis 1910), die in Amerika geborene Begründerin der Bewegung, lehrte, dass der Geist in bezug auf Gesundheit und Krankheit eine entscheidende Rolle spielt. In einer der wichtigsten Schriften der >Christlichen Wissenschaft< >Science and Health< schreibt sie: »Gesundheit wird nicht durch die Materie bedingt, sondern durch den Geist.« An einer anderen Stelle in diesem Text zeichnet sie Gott als »göttlichen Geist«. Sie gelangt daher zu dem Schluss, dass die Krankheit durch falsches oder irrtümliches Denken verursacht wird. Das einzige Heilmittel gegen jegliche Art von Erkrankung besteht darin, sich dem Einfluss des göttlichen Geistes zu überlassen. Obwohl sie die Bibel als höchste Autorität anerkennt, hat die von ihr begründete Bewegung nur wenig mit dem orthodoxen Christentum zu tun. Die Lehren Christi und die Botschaft, die sein Leben und sein Tod für die Menschheit offenbart haben, sind für die meisten Christen von zentraler Bedeutung. Bei den Anhängern der >Christlichen Wissenschaft< spielen diese Dinge nur eine untergeordnete Rolle.
Im Mittelpunkt Dieser Lehre steht die Verleugnung des Vorhandenseins von Materie, Schmerz, ja sogar des Todes. Die einzige Realität ist die Güte Gottes. Nur wenn sich die Menschen mit diesem universalen Prinzip vereinigen, können sie Krankheit überwinden und ihre Gesundheit erhalten.
(mehr dazu siehe “Themen”)

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)