Lexikon

Charismatische Bewegung
Im Licht neuer Erkenntnisse wird das Christentum beständig neu interpretiert und wiederbelebt. Während die rationale Schule der Theologen und Priester die jungfräuliche Geburt Christi und die Wirklichkeit der Wunder in Frage stellt, hat die charismatische Bewegung das geistige Erbe des heiligen Paulus wiederentdeckt, aus dem die Apostel die Inspiration für ihre Tätigkeit als Heiler und Propheten bezogen. >Charisma< bedeutet soviel wie >durch den Geist Gottes inspiriert<.
Im Gegensatz zu den gemässigten Formen des Gottesdienstes, die eher mit der traditionellen Auffassung von Nächstenliebe und Dienen verbunden sind, setzt sich die charismatische Bewegung für einen freieren und spontaneren Gottesdienststil ein, der eher an die Versammlungen der Erweckungsbewegung erinnert.
Eine der führenden Persönlichkeiten der Bewegung war Canon David Watson ( I934 bis 1984). Watson wurde im Glauben der --> >Christlichen Wissenschaft< (Christian Science) erzogen. Später war er eine Zeitlang Humanist. Doch in den fünfziger Jahren bekannte er sich wieder zum Christentum. 1959 wurde er zum Priester der englischen Kirche ernannt. Von 1965 an wuchs seine Gemeinde in der St. Cuthbert Kirche in York, England, so schnell, dass er in eine grössere Kirche nach York Minster überwechselte. Bald war auch diese Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt.
Seine >Erneuerungswochen< zogen Christen aus aller Welt an, die an seinen neuen Gottesdienstformen teilnehmen wollten, wie Drama, Tanz u.v.m.
(Siehe auch --> charismatisches Heilen)

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)