Vegetarische Ernährung oder Fleischkonsum:

weitere Aspekte

 

Es gilt, aus der Sicht des Heilers, dem Patienten jene Behandlung zu geben, die ihn nicht nur gesund macht, sondern Ihm auch ein Maximum an Leistungsfähigkeit beschert. Man kann die Betrachtungen um die richtige Ernährung aus dieser Sicht auch so anstellen, dass man erkundet, welche der vielen Ernährungsformen für diesen oder jenen Menschen nach spätestens vier Wochen die gewünschten Ergebnisse bringt. Wenn also eine wie auch immer geartete Ernährungsweise nicht in der Lage ist, innerhalb eines Monats einen Menschen weitgehend gesund und leistungsfähig zu machen, unter Beibehaltung der gewählten Kost, über Jahre zu erhalten, dann passt sie nicht für diesen einen Menschen, auch wenn sie für hundert andere gut ist.
 

Viele Menschen sind genetisch festgelegt. Ihre Erbmasse verlangt vielleicht Fleischkost, weil tausend Generationen lang in dieser bestimmten Erbmasse Fleisch verzehrt wurde. Andere Menschen werden krank bei eben dieser Fleischkost. Der Russe Ilja Rogoff soll um die 160 Jahre alt geworden sein und sagte, (mein Wissen entnehme ich einer Zeitungsnotiz), er habe hauptsächlich von Hühnerbrühe gelebt. Dieser Tage ging ein Bericht durch die Presse, dass wiederum ein Südrusse das erstaunliche Alter von 160 Jahren erreicht habe und heute noch als Schmied arbeite. Er berichtet, dass seine Hauptnahrung tierisches Fett gewesen sei.

Ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns der Tatsache stellen, dass es keine alleinseligmachende Ernährungsform gibt, sondern dass jeder Mensch, oder jedes Volk, gewisse Ernährungsschwerpunkte verlangt.

 

[Es gibt außerdem solche Probleme wie] die Unverträglichkeit von Kohlehydraten bei vielen Menschen, die sich bei manchen dann als Zuckerkrankheit äußert. Andere haben nur stark schwankende Zuckerwerte innerhalb der Toleranzgrenzen, mal ist der Blutzucker an der oberen Grenze, mal an der unteren. Diese Schwerverträglichkeit von Kohlehydraten wie Nudeln, Brot, Zucker, Honig, Müsli, süßes Obst, Mehlspeisen führt nicht zu Magenschmerzen oder Durchfall, sondern zu einer momentanen Überfunktion der Bauchspeicheldrüse. Schon während der Mahlzeit bildet sich bei der angesprochenen Personengruppe, sie soll nach Schätzungen über 10% der Bevölkerung ausmachen, eine erhöhte Ausschüttung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse. Dieses Insulin rafft den im Blut befindlichen Zucker weg und lagert ihn als Depotzucker oder Fett in Leber und Gewebe ein.

Ist nun im Blut zu wenig Zucker, so fühlen sich die Betroffenen schlapp und können nicht aufhören zu essen. Dadurch bildet sich Übergewicht und ein Rattenschwanz anderer Zivilisationskrankheiten... .

Diese Kohlehydratallergie im Sinne einer Unverträglichkeit ist selbst durch beste homöopathische Behandlung nicht ganz zu heilen. Man kann aber die krankmachenden Folgen verhindern, indem man Kohlehydrate weitgehend meidet.

Diesem Personenkreis muss geholfen werden mit seinen Gewichtsproblemen und der ewigen Müdigkeit. Der Vegetarismus [wenn bestehend aus hauptsächlich kohlehydratreicher Nahrung (Anm.d.Red.)] stößt hier zweifellos an seine Grenzen. Wenn wir nur wüssten, wieso der Mensch ausgerechnet gegen Fleisch und Fisch nicht allergisch ist. Weil es in früheren Entwicklungsstadien gewohnheitsmäßig gegessen wurde? ... Nahmen wir dann andere Ernährungsgewohnheiten an, behielten aber die Allergiefreiheit gegen Fleisch und Fisch und aßen diese Kost gelegentlich, oder wie bei den Eskimos etc. immer?

 

Ernährungsbetrachtungen aus der Sicht des Raubtier-Rhythmus:

Bei diesen Überlegungen stoßen wir ... auf den Raubtierrhytmus des Menschen, den wir für unsere Zwecke ausnützen können, wenn sich der Kohlehydratallergiker danach einrichtet. Raubtiere trinken den Tag über und fressen abends oder nachts. Die einmalige Mahlzeit täglich mit ihrem hohen Schlackenanteil an Harnsäure wird gut verarbeitet und auch wieder ausgeschieden, wenn über den Tag verteilt öfters getrunken wird. Man spricht beim Menschen von mindestens zwei Litern. Hunger haben die Raubtiere und so lebenden Menschen auch nicht, außer abends, weil aus Fleisch, Fisch und Fett immer genügend Zucker für das Blut bereitgestellt wird. Der menschliche Körper muss bei dieser Ernährungsweise nicht verschlacken.

Wir wissen inzwischen, dass die meisten Krankheiten so genannte Überschusskrankheiten sind, also Vergiftungen durch ein Zuviel an Nahrungsstoffen. Jeder Fastende beweist diese Lehre auf einfachste Weise. Er trinkt Tage oder Wochen nur Wasser oder Tee, die Überschüsse werden abgebaut, und der Fastende und Kranke wird ohne "Minerale, Eiweiße, Vitamine, Spurenelemente" und Pillen aller Art auf rätselhafte Weise gesund.

Eben nicht auf rätselhafte Weise, weil er seine krankmachenden Überschüsse während des Fastens abbaut. Und eben dasselbe macht das freilebende Raubtier. Es hält während des Tages eine Art Saftfasten mit Wasser als Getränk ein und frisst abends mal viel, mal wenig, oder gar nichts, wenn es nichts erwischt. Es ist manchmal ganz erstaunlich, in wie wenigen Tagen kränkliche und leistungsschwache Kohlehydratallergiker durch ein Leben nach dem Raubtierrythmus energisch und vital werden.

Eine große Menge Salat zum Fisch oder Fleisch (80% Salat zu 20% Eiweiß) ist nötig, um die Basenanteile der Salate gegenüber den Säurebildnern von Fisch und Fleisch überwiegen zu lassen. Denn alle Entzündungen bilden sich auf übersäuertem Gewebe. Ohne Übersäuerung keine Entzündungen. Und Entzündungen machen die meisten Krankheiten aus.

 

Die obigen Überlegungen zeigen, dass es mit der vegetarischen Ernährung nicht so problemlos zugeht wie man glaubt. Obwohl die moralischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Argumente überwiegend dafür sprechen, ist eine plötzliche Umstieg nicht immer möglich und auch nicht unbedingt zu empfehlen. Eine gesunde, gezielte, vorsichtige Entwicklung in der Richtung scheint realistischer und leichter durchführbar zu sein.

 

Quelle leider unbekannt

 

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