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28. September 2016
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Aufrufe: 4082
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Mikroplastik belastet Fisch und Meeresfrüchte
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Neuer Greenpeace-Report fasst aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand
zusammen
Wien
- Die Umweltschutzorganisation Greenpeace veröffentlicht heute den aktuellen
Forschungsstand zur Belastung von Fisch, Krusten- und Schalentieren mit
Plastikpartikeln. Das Ergebnis: Mikroplastik ist überall in der Meeresumwelt
vorhanden. In welcher Weise sich das beispielsweise auf die Fische, Krebse und
nicht zuletzt auf den Menschen auswirkt, ist bis jetzt noch nicht gänzlich
geklärt. Daher sei es unerlässlich, das Vorsorgeprinzip anzuwenden und
Mikroplastik aus unserem Alltag zu verbannen, so Greenpeace. Für den Report hat
die Umweltschutzorganisation 61 verschiedene Feld- und Laborstudien untersucht.
"Mikroplastik wirkt in der Umwelt wie ein Fremdkörper mit Giftfracht. Es enthält
Schadstoffe, zum Beispiel Weichmacher und Flammschutzmittel. Gleichzeitig
sammeln sich Schadstoffe aus der Umwelt an den Partikeln. Es droht die Gefahr,
dass sich Mikroplastik in der Nahrungskette von Meereslebewesen anreichert",
sagt Hanna Simons, Sprecherin Greenpeace in Österreich. In der Nahrungskette
haben Wissenschaftler Mikroplastik längst nachgewiesen: In kleinstem
Zooplankton, aber auch in kommerziell genutzten Arten wie Thunfisch, Kabeljau,
Makrele sowie Miesmuscheln und Nordseegarnelen. Dort können die winzigen
Plastikpartikel samt Schadstoffen sowohl physisch als auch chemisch zum Problem
werden. Sie rufen beispielsweise Entzündungsreaktionen im Darmtrakt hervor,
beeinflussen die Nahrungsaufnahme oder das Fortpflanzungsverhalten der Tiere.
"Bisher gibt es keine Erkenntnisse, inwieweit die Plastikpartikel auch ins
Gewebe gelangen. Vorsicht ist jedoch bei Muscheln oder Garnelen geboten, die
etwa vollständig verzehrt werden", erklärt Simons.
"Die Forschung zu Mikroplastik steckt noch immer in den Kinderschuhen - erst
recht, was die möglichen Folgen für Mensch und Umwelt angeht", sagt Simons.
Greenpeace fordert die Politik auf, das Vorsorgeprinzip anzuwenden, um das
Risiko zu minimieren. "Mikroplastik in Verbrauchsgütern wie Kosmetik, Wasch-
oder Reinigungsmitteln, die in die Abwässer gelangen, sollte seitens des
Umweltministeriums verboten werden. Die freiwillige Umstellung einiger
Unternehmen ist angesichts der drängenden Problematik nicht genug", betont
Simons. In Peelings, Shampoos und Scheuermilch dienen die Plastikkügelchen zum
Beispiel als Schleif- oder Bindemittel. Die Industrie entzieht sich einem
gesetzlichen Standard bisher durch individuelle Ausstiegspläne.
Als Mikroplastik werden Plastikpartikel mit einem Durchmesser von weniger als
fünf Millimetern bezeichnet. Sie entstehen entweder durch den Zerfall größeren
Mülls oder werden bereits in kleiner Größe industriell hergestellt. Sie können
teils ungehindert die Klärwerke passieren. Jährlich gelangen bis zu 13 Millionen
Tonnen Plastikmüll allein von Land in unsere Ozeane. Er wird biologisch nicht
abgebaut, sondern zerfällt in immer kleinere Teilchen. Derzeit gibt keine
verlässliche Angabe über die genaue Menge von Mikroplastik in den Ozeanen. Funde
in entlegenen Gebieten wie Arktis und Antarktis belegen jedoch, dass die
Verschmutzung sehr weitreichend ist.
Den Report "Plastik in Fisch und Meeresfrüchten" finden Sie unter:
http://bit.ly/2cROP81 (Greenpeace)
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