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Internationale Staatengemeinschaft will HoheSee schützen
Wien - Am vergangenen Freitag erklärte US-Präsident Obama das "Papahanaumokuakea
Marine National Monument" bei Hawaii zum Meeresschutzgebiet. Damit werden 1,5
Millionen Quadratkilometer und etwa 7000 Arten unter Schutz gestellt. Doch damit
nicht genug der guten Nachrichten: Regierungsvertreter aus der ganzen Welt tagen
bis zum 16. September bei einem Treffen der Vereinten Nationen in New York. Sie
beraten über ein neues Abkommen, mit dem die Meere gerettet werden sollen.
Zwei Drittel der Ozeane weltweit erstrecken sich außerhalb der nationalen
Hoheitsgewässer über die sogenannte "Hohe See", für die es kein internationales
Schutz-Regelwerk gibt. Zum Glück will die internationale Staatengemeinschaft
jetzt etwas gegen diesen Missstand unternehmen. Das UN-Treffen in New York
könnte maßgeblich dazu beitragen, den schwer gebeutelten Meere zu helfen!
Drei der vielen Gründe, die deutlich machen, warum die Meere unseren Schutz
brauchen:
1. Mehr Schutzgebiete = mehr Leben
Studien belegen, dass sich in Meeresschutzgebieten, die für die Fischerei tabu
sind, die Biomasse der Pflanzen und Tiere vervierfacht und die individuelle
Größe der Lebewesen stark zunimmt. Die Schutzzonen dienen bedrohten Tierarten
wie Walen und Schildkröten als Aufzuchtgebiete. Durch den Schutz der Ökosysteme
wird die Artenvielfalt erhalten.
2. Viele Fische und viel Geld
Forscher haben herausgefunden, dass auch die Wirtschaft auf regionaler Ebene von
gesunden und geschützten Meeren profitiert. Eine kürzlich vom National
Geographic veröffentlichte Untersuchung belegt, dass Meeresschutzgebiete oftmals
für mehr Tourismus sorgen und Fischereifirmen außerhalb der Schutzgebiete
steigende Erträge bescheren. Anfängliche Kosten für die Einrichtung des
Schutzgebietes können schon nach fünf Jahren wieder aufgefangen werden.
Beispiele aus Großbritannien , Chile , Neuseeland und den USA machen deutlich,
dass es politisch durchsetzbar ist, industrielle Fischerei, Ölförderung und
anderen Rohstoffabbau großflächig zu verbieten.
Große Schutzgebiete in den internationalen Gewässern der Hohen See tragen dazu
bei, dassdie natürlichen Ressourcen der Meere gerechter verteilt werden, denn
viele kleine und arme Staaten mit großen Küstenanteilen würden besonders
profitieren.
3. Meeresschutzgebiete können uns vor der Folgen des Klimawandels schützen
Meeresschutzgebiete verbessern die Widerstandsfähigkeit der Meere gegen die
Folgen des Klimawandels - wie zum Beispiel die Versauerung der Meere . Über die
Hälfte der biologischen Kohlenstoffvorräte wird von Meeresorganismen
gespeichert. Wenn Regionen mit Salzwiesen, Mangroven und Meeresböden aus Algen
und Seegräsern geschützt werden - allesamt hervorragende Kohlenstoffspeicher -
können die Folgen des Klimawandels abgepuffert werden.
Was passiert jetzt?
Es gibt in den nächsten Jahren noch viel zu tun, um ein gutes und wirksames
UN-Abkommen auf den Weg zu bringen.
Weniger als ein Prozent Fläche der hohen See sind derzeit geschützt .
Wissenschaftler glauben, dass mindestens 30 Prozent der Meere durch ein
weltweites Netz aus Schutzgebieten geschützt werden müssen, wenn der Verlust der
marinen Artenvielfalt aufgehalten, Fischbestände sich erholen und die
Widerstandskraft gegen die Klimakatastrophe erhöht werden sollen.
Ein UN-Bericht führt aus: Wir brauchen dringend internationale Anstrengungen, um
die Ozeane vor den vielen Bedrohungen zu schützen. Regierungen haben sich schon
dazu bereit erklärt, 10 Prozent der küstennahen Gewässer und marinen Lebensräume
bis 2020 zu schützen. Das wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Viele Länder sind dennoch weit davon entfernt, ihre Ziele zu erreichen.
Greenpeace wird an der Konferenz in New York teilnehmen. Wir wollen
sicherstellen, dass klare Regeln für die Schaffung von Schutzgebieten
aufgestellt werden, damit die Meere auch wirklich geschützt werden. (greenpeace)
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